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Katerina Mananedaki: Blind Date im Kinderzimmer

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2017-01-29 2017-04-24 29.01.2017

Ihren Lebenstraum verwirklichte Maria Sabbas-Scouras nach eigener Aussage im Jahr 2006 mit der Gründung des Ant-Verlags im bayerischen Hallbergmoos. „Seit vielen Jahren schon beobachte ich den Buchmarkt, von der Seite des Verbrauchers natürlich, und ärgere mich, dass kaum ein moderner griechischer Autor übersetzt wird. In Deutschland erscheinen vor allem die alten Klassiker in der x-ten Übersetzung. Ich will die jungen und vor allem frechen, zeitgenössischen Schriftsteller bringen, nicht die alten Klamotten. Es gibt eine Vielzahl von jungen Autoren, die durchaus etwas zu sagen haben. Und was den griechischen Humor angeht - der ist wohl berüchtigt!“ Mit diesen Worten wird Maria Sabbas-Scouras auf der Homepage ihres Verlages zitiert, in dessen Programm sich inzwischen insgesamt fünf ganz unterschiedliche ins Deutsche übersetzte Werke verschiedener griechischer Schriftstellerinnen finden. In den Büchern wird teilweise überaus humorvoll mit so manchem Klischee aufgeräumt. Amüsant und flott geschrieben, beschäftigen sich die Autorinnen auch mit Themen, die nicht Griechenland typisch sind. Schade, dass das Lesevergnügen manchmal ein bisschen getrübt wird durch Rechtschreibmängel.

Ein weiterer Bestseller der „neuen“ griechischen Literatur in deutscher Erstübersetzung, der sich im Programm des Ant-Verlags befindet, ist Katerina Mananedakis Roman „Blind Date im Kinderzimmer“. Das Buch für alle, wie es heißt, die Mutter werden wollen, aber nicht wissen, was sie erwartet, für alle, die bereits Mutter sind, deren Leid keiner versteht, und alle, die längst große Kinder haben und in Erinnerungen schwelgen wollen. Die Fernsehjournalistin Marina, die Hauptprotagonistin des Romans, will unbedingt Mutter werden. Dass sie es schafft, verrät bereits das Vorwort: „Meine Augen haben dunkle Ringe, sind rot unterlaufen, brennen und tun mir weh. Meine Haut ist gelblich und fahl, und meine Falten haben sich in tiefe Schluchten verwandelt. Meine Lippen sind blass und aufgeplatzt. Meine Hände und Beine zittern. Meine Haare bräuchten längst einen neuen Schnitt und etwas Farbe, sie sehen fürchterlich aus. Was meinen Körper angeht... eine Tragödie. Mein Becken passt in ein Tal, aber nicht mehr in meine Lieblingsjeans! Mein Busen weigert sich standhaft, sich in einen menschenwürdigen BH zu zwängen, der auch nur annähernd der modernen Norm entspricht. Mein rechter Busen hängt etwas mehr als der linke! Was meinen Bauch angeht?
Wenn Julia Roberts „Mama“ draufschreiben kann, dann kann ich einen ganzen Roman draufschreiben, ohne als übertrieben zu gelten. Meine Damen und Herren, nein, ich bin nicht die Frau-Alptraum, obwohl ich auf dem besten Weg bin, eine zu werden! Ich bin eine junge Frau, die vor kurzen aufgehört hat eine Frau zu sein, weil sie Mutter geworden ist! Nein, ich übertreibe nicht, ich bin nur ehrlich! Das, was jetzt folgt, ist meine Geschichte. Oder mein Drama?“ Den nicht leichten Weg bis dahin, schildert Katerina Mananedaki, die selbst Journalistin ist, amüsant und witzig, manchmal fast etwas übersprudelnd. Mananedakis erstes Buch „Der SMS Blues“ wurde in Griechenland ein Bestseller und wird derzeit für das Kino verfilmt. Ihr zweites Buch „Scheidung auf griechisch“ ist ebenfalls ein Bestseller und soll im Herbst 2008 als deutsche Erstübersetzung im Ant-Verlag erscheinen.

Katerina Mananedaki: Blind Date im Kinderzimmer.
Roman.
Ant Musik & Verlag, Hallbergmoos.
343 Seiten.
ISBN: 978-3-9810983-2-7.

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